Dieser Post hat mich dazu bewegt, weil ich um die Weihnachtszeit öfter zwei Sorten Patienten sehe: die Liebeskummerigen und die im Verliebtheitsrausch.
Limerenz finde ich ein faszinierendes Phänomen unserer menschlichen Natur. Sie beschreibt einen Zustand intensiver Verliebtheit, in dem wir unser Gegenüber idealisieren, vergöttern und fast besessen von ihm sein können. Diese Phase der überwältigenden Verliebtheit bewirkt, dass besonders häufig Kopulation stattfindet – ein cleverer Trick der Natur, um die Chancen für Nachkommen zu erhöhen. Jedem ist bekannt, dass dieser von der Natur gewollte Zustand bei den meisten nicht von Dauer ist – er verschwindet von selbst und hinterlässt oft Klarheit über die Realität der Beziehung. Einige finden sich danach im Orkus wieder, wenn die Illusion zerbricht. Manche werden süchtig nach diesen intensiven Gefühlen und jagen ihnen ein Leben lang hinterher. Und wieder andere haben den Partner ihres Lebens gefunden. Diese natürliche Verrücktheit ist schön und darf genossen werden – sie zeigt uns jedoch auch, wie sehr uns diese Mechanismen prägen.
Mir ist es bewusst, dass es möglicherweise keine absolute Wahrheit gibt. Vielleicht steckt in allem ein bisschen Limerenz 😉
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