Süchtig ?

Wie viele von euch wissen: Sucht zeigt sich nicht nur in stofflicher Abhängigkeit – sie hat viele Gesichter. Ich kenne das aus meinem eigenen Leben und aus dem der anderen: Wir können süchtig nach Arbeit, Anerkennung, Emotionen, bestimmten Handlungen, Menschen und vielem mehr sein. Oft verbirgt sie sich im Versuch, einer inneren Unruhe zu entkommen und unangenehme Gefühle zu betäuben. Doch die Sucht ist nur ein Symptom – ein Hinweis auf etwas Tieferes, das in uns gesehen werden will. Es ist dieses unstillbare „Mehr“, das uns antreibt und gleichzeitig lähmen kann. Wir verlieren uns in obsessiven Mustern und bemerken kaum, wie sie uns beherrschen. Doch die Sucht ist kein Urteil, sondern ein Hinweis: Was füttere ich – und welche Leere versuche ich damit zu füllen? Im Erkennen liegt die Chance, sich selbst zu begegnen – und das Festhalten loszulassen. Falls jemand jetzt denkt: „Zum Glück trifft das nicht auf mich zu“ – dann vielleicht nochmal kurz innehalten 😉