Jeder tut es. Jeder braucht ihn. Und, bei den meisten kommt er viel zu kurz: der Schlaf. Wussten Sie, dass wir fast ein Drittel unseres Lebens mit schlafen verbringen? Auch wenn nicht bis ins Letzte geklärt ist, weshalb wir schlafen müssen, so ist sich die Wissenschaft doch einig: Schlafen trägt einen erheblichen Teil zu unserem körperlichen und geistigen Wohlbefinden bei. Ohne ausreichend Schlaf fahren wir nur auf Sparflamme: unsere Leistungsfähigkeit nimmt um mehr als 70 Prozent ab.
Verantwortungsvoll Handeln? Fast unmöglich. Weitreichende Entscheidungen treffen? Am liebsten auf morgen verschieben. Der Leidensdruck der Betroffenen ist nicht zu unterschätzen. Rund 50 Prozent der Bevölkerung geben an gelegentlich und etwa 13 Prozent sogar über einen längeren Zeitraum (mehr als drei Monate) unter Schlafstörungen zu leiden. Sie erkennen sich in einer dieser Gruppen wieder? Dann sollten Sie den Schlafstörungen den Kampf ansagen – und zwar mit der für Sie wirkungsvollsten Behandlungsmethode.
Die Schulmedizin hält zahlreiche Präparate bereit, die Abhilfe bei Schlafstörungen versprechen. Aber, Achtung: jedes Medikament bringt Nebenwirkungen mit sich und ist auf lange Sicht mit Vorsicht zu genießen. Alltagsstress. Ein fehlendes Abendritual. Gedankenkreisen. Handy im Bett. Viele äußere Faktoren, die Ihr Schlafverhalten negativ beeinflussen, können Sie mit ein paar Tipps ganz einfach selbst eliminieren. Und, wenn sich der gewünschte Erfolg dennoch nicht einstellt, kann sich ein Blick auf die Naturheilkunde und altbewährte Hausmittel lohnen.
Wir haben Ihnen unsere TOP 5 der effektivsten Einschlaf-Tipps zusammengestellt und wünschen schon jetzt eine angenehme Nachtruhe.
Fünf Tipps für einen besseren Schlaf
Dornröschenschlaf Dank Schlafhygiene
Was erst einmal nach Putzen
klingt, hat mit Staubsaugen und Fensterputzen nicht viel zu tun. Um das
Aufräumen (des Schafplatzes) geht es aber trotzdem: „Das Schlafzimmer
ist zum Schlafen da.“ So oder so ähnlich könnte das Mantra Ihrer
persönlichen Schlafhygiene lauten. Gemeint ist damit, bewusst die
bestmöglichen Rahmenbedingungen für das Einschlafen zu schaffen – und
zwar mental sowie räumlich.
Gehen Sie erst dann zu Bett, wenn Sie sich auch wirklich müde fühlen. Dauert Ihnen die Einschlafzeit zu lange, befreien Sie sich von dem Druck. Vermeiden Sie, dass Sie ihr Schlafzimmer und das Bett gedanklich mit langwierigen Einschlafversuchen in Verbindung bringen. Stehen Sie auf und beschäftigen Sie sich mit etwas anderem, bevor Sie einen weiteren Versuch wagen. Wagen Sie diesen erst, wenn die Müdigkeit wirklich übermächtig ist.
Schaffen Sie auch räumlich die Voraussetzungen, die Ihnen einen sanften Schlaf ermöglichen:
•
Informieren Sie sich darüber, welche Faktoren einen Einfluss auf Ihr
Schlafverhalten haben (Raumtemperatur, Licht, Ernährung etc.) und
„bereinigen“ Sie ggf. Ihre Umgebung und Ihre Verhaltensweisen von ihnen
• Besinnen Sie sich auf Ihr Mantra – alles andere ist fehl am Platz. Fernseher, Mobiltelefone, Laptops, Arbeitsunterlagen (Man könnte ja nochmal schnell einen Blick in den Jahresbericht werfen) sind tabu.
Stoppen Sie das Gedankenkarussell
Treffen Sie eine Vereinbarung
mit sich selbst: Sorgen bleiben vor der (Schlafzimmer-) Tür. Die
Wahrscheinlichkeit, dass Sie nachts um zwölf oder besser noch um halb
drei eine Lösung für ein Problem in die Tat umsetzen, ist verschwindend
gering. Versuchen Sie deshalb, vor dem Zubettgehen die Dinge
aufzuschreiben, die Sie beschäftigen. Deponieren Sie Ihre Notizen
außerhalb des Schlafzimmers. Morgen dürfen Sie wieder darauf
zurückkommen.
Atmen gegen die Schlafstörungen
Das Gedankenkarussell dreht sich
auch nach dem Schreiben einer To-do-Liste noch? Dann versuchen Sie Ihre
Gedanken aktiv mit Hilfe gezielter Atemtechniken zu beruhigen.
Atemübungen sind Bestandteil des Yoga und kommen seit Jahrhunderten zum
Einsatz, um körperliche und mentale Befindlichkeiten bewusst zu
beeinflussen. Folgende Atemtechnik eignet sich besonders gut, um die
Bremse im Gedankenkarussell zu ziehen:
1. Legen Sie sich auf den Rücken und schließen Sie die Augen.
Fokussieren Sie dabei mit Ihren Augen die Nasenwurzel (es funktioniert
auch bei geschlossenen Augen. Auch dann diesen Fokus halten.)
2. Atmen Sie durch die Nase tief in den Bauch ein und zählen dabei bis 4
3. Nun behalten Sie den Atem ein und zählen dabei bis 4
4. Atmen Sie langsam durch die Nase aus und zählen dabei bis 8
5. Halten Sie den Atem außen und zählen Sie bis 4, bevor Sie mit der Einatmung fortfahren
Das Fokussieren auf den eigenen Atem unterbricht den Gedankenfluss und lässt Ihren Geist zur Ruhe kommen. Sie können den Ablauf beliebig oft wiederholen, bis sich eine tiefe Entspannung einstellt.
Auf Blüten gebettet – Kräuterkissen für einen erholsamen Schlaf
Dem
würzigen oder blumigen Duft bestimmter Kräuter werden bereits seit
Jahrhunderten beruhigende Eigenschaften zugesprochen. Ihre Wirkung geht
dabei auf die Verknüpfung zwischen Riechzentrum und dem limbischen
System in unserem Gehirn zurück. In Form eines Kissens tragen die
Kräuter nicht nur zu einem ruhigeren Schlaf bei, sondern verschönern
ganz nebenbei auch noch Ihr Schlafzimmer. Ganz besonders geeignet sind
• Lavendel
• Baldrianwurzel
• Fenchel
• Salbei
• Zirbelkiefer
Kräuterkissen sind in vielen Apotheken erhältlich, können ganz bequem online bestellt oder auch selbst angefertigt werden.
Verlegen Sie Ihren Schlafplatz
Wasseradern. Oder auch Elektrosmog.
Immer wieder stellen Menschen fest, dass sie, nachdem sie umgezogen
sind oder ihr Bett neu positioniert haben, nur noch schlecht schlafen
können. Auch wenn Sie nicht zu den Wünschelruten-Anhängern gehören
sollten, kann es einen Versuch wert sein, die Position von Bett oder
Schlafzimmer zu verändern. Zudem kann die Installation eines
Netzfreischalters eine Option sein, wenn Sie das Gefühl haben,
empfindlich auf Elektrosmog zu reagieren.
Fazit
So vielfältig die Gründe für Einschlafstörungen sind, so
vielfältig sind auch die Ansätze um diese zu behandeln. Vielleicht
müssen Sie erst einige Methoden ausprobieren, bis Sie die richtige für
sich gefunden haben. Vielleicht führt auch erst eine Kombination
mehrerer Methoden zum Erfolg. Wichtig ist nur, dass Sie nicht aufgeben,
wenn es nicht auf Anhieb funktioniert. Seien Sie offen und
experimentierfreudig. Dann steht einem erholsamen Schlaf schon bald
nichts mehr im Weg.
Dr. Walter Mair betreibt seit 2003 die Stadtapotheke Sterzing in Südtirol. Ein äußerst kompetentes Team und ein qualitativ hochwertiges Sortiment sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren der beliebten Apotheke.