
Der Frauenmantel, Alchemilla vulgaris, bezaubert früh morgens durch seine glitzernde Tautropfen auf den Blättern. In der Heilkunde kommt er nicht nur bei Frauenleiden zum Einsatz. Sein hoher Anteil an Gerbstoffen wirkt adstringierend auf Haut und Schleimhäute. Heilpraktiker setzen die getrockneten Pflanzenteile als Tee, Kaltauszug oder als homöopathisches Einzelmittel ein.
Inhaltsstoffe
Alle oberirdischen Pflanzenteile des Frauenmantels werden für die Herstellung von Tees, Destillaten oder Kaltauszügen verwendet. Alchemilla Vulgaris gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und zählt nicht zu den Giftpflanzen. Vielleicht ein Grund, warum Frauenmantel in der Schulmedizin oder in Arzneien so gut wie keine Verwendung findet. Dabei hat er einiges an wertvollen Inhaltsstoffen zu bieten. Sein hoher Anteil an Gerbstoffen (Tannine) wirkt adstringierend, das heißt zusammenziehend. Diese Eigenschaft lässt die oberen Gewebeschichten dichter werden. Dadurch beruhigen sich entzündliche Prozesse und gleichzeitig entsteht ein Schutz, der das Eindringen von Bakterien und Viren erschwert.
Der Frauenmantel enthält auch Phytohormone (hier: progesteronähnliche Substanzen). Das sind hormonähnliche Pflanzeninhaltsstoffe. Das ist der Grund, warum er auch bei Frauenleiden in der Heilkunde eingesetzt wird. Weitere Inhaltsstoffe sind: Gerbstoffe (hpts. Ellagitannine), Flavonoide Salicylsäure, ätherische Öle und Phytosterine.
Anwendung in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie)
Seine sanfte Heilwirkung auf die Haut und Schleimhäute wird auch von der Schulmedizin akzeptiert. Der Heil bringende Effekt bei Frauenleiden hingegen gilt als nicht bewiesen. Dennoch gibt es viele positive individuelle Erfahrungen, die den Einsatz von Frauenmantel sinnvoll erscheinen lassen.
- Entzündungen (Bindehaut, Haut, Mund- und Rachenbereich, Blase) - Wundbehandlung - Magen- Darmbeschwerden (Durchfall, Blähungen, Appetitlosigkeit) - Wechseljahresbeschwerden - Menstruationsbeschwerden - Kinderwunsch (Verbesserung der Einnistung der befruchteten Eizelle) - Förderung Milchproduktion in der Stillzeit
Frauenmantel wird größtenteils als Tee, Gurgellösung oder Badezusatz verwendet. Aus unbedenklichen Quellen geerntet, können die Mittel auch selbst hergestellt werden. Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt. Die Einnahme sollte in der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen, da Alchemilla den Uterus stimuliert und frühzeitig die Geburt auslösen könnte. Nicht bei Verstopfung und Lebererkrankungen anwenden.
Anwendung in der Homöopathie
Als Einzelmittel verordnen Homöopathen Alchemilla Vulgaris von der Urtinktur bis in die Hochpotenzen. Die Mittel werden nach den entsprechenden Symptomen und Modalitäten verordnet. In der Homöopathie kommen noch die psychologischen Komponenten hinzu, wie zum Beispiel Unruhezustände, depressive Verstimmungen und Reizbarkeit.
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